Hochfrequenztechnik.

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Tauchen Sie ein in die Welt der Hochfrequenztechnik und entdecken Sie ihre vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten. Unsere Experten unterstützen Sie dabei, alle Facetten dieser Technologie zu verstehen und Ihr Wissen auf diesem spannenden Gebiet zu vertiefen.

Was ist Hochfrequenztechnik?



Die Hochfrequenztechnik ist ein Fachgebiet der Elektrotechnik. Ihre Entwicklung lässt sich bis zur Veröffentlichung der Maxwell’schen Gleichungen im Jahr 1865 zurückverfolgen. In der Hochfrequenztechnik nutzt man für elektrische Systeme wie Schaltungen, Geräte usw. die elektromagnetischen Felder, die bei hohen Frequenzen in den Leiterstrukturen entstehen. Hohe Frequenzen – ab 3 MHz (HF, high frequency) bis 300 GHz (SHF, super high frequency) oder 3 THz (THF, tremendously HF) – führen zu Wechselwirkungen zwischen elektrischen und magnetischen Feldern. Diese sind Voraussetzung dafür, dass sich elektromagnetische Wellen ausbreiten. In der Folge lassen sich die elektrodynamischen Vorgänge in einem elektronischen Design nicht mehr als konzentrierte Spannungen und Ströme betrachten, die auf den Leiterbahnen und Bauteilen lokalisiert sind. Vielmehr müssen die elektrischen und magnetischen Felder in und um die Materialien betrachtet werden, basierend auf den Maxwell‘schen Gleichungen.

In der Hochfrequenztechnik interessieren wir uns für die sinusförmigen Frequenzen der betrachteten Feldgrößen im Zeitverlauf. Nicht-sinusförmige Signale lassen sich mittels der Fourier-Transformation als Überlagerung sinusförmiger Verläufe darstellen. Die Fourier-Analyse bildet die Grundlage für viele Verfahren der Hochfrequenz-Messtechnik , zum Beispiel die Spektrumanalyse. Die heutige HF-Schaltungstechnik basiert auf komplexen Wellenamplituden; mit dem Vektor-Netzwerkanalysator (VNA) steht uns hierfür ein weiteres geeignetes Messgerät zur Verfügung. Bei der Anwendung von HF-Technik steht in der Regel die digitale Verarbeitung von hochfrequenten Signalen in einem eingebetteten System im Vordergrund. Anwendungsbeispiele sind Hochfrequenz-Messtechnik, Systeme für die Funkkommunikation, Radartechnik oder die Funknavigation.

Welche Auswirkung hat Hochfrequenztechnik auf die praktische Anwendung?

Die Phänomenologie der Hochfrequenztechnik wirkt sich auf deren praktische Anwendung sowie auf die Messung von HF-Signalen aus. In einer elektrischen Schaltung mit hohen Frequenzen lassen sich die elektrodynamischen Vorgänge nicht mehr als konzentrierte Spannungen und Ströme betrachten, die auf den Leiterbahnen und Bauteilen lokalisiert sind. Vielmehr müssen die elektrischen und magnetischen Felder in und um die Materialien herum betrachtet werden (Abstrahlung aus Kabeln usw.). Für die praktische Anwendung der HF-Technik bedeutet dies die Berücksichtigung komplexer Phänomene. Dies umfasst unter anderem:

  • die parasitären Eigenschaften von aktiven und passiven Schaltkreis-Komponenten
  • die Verkopplung von Teilsystemen durch elektromagnetische Nahfelder
  • die Anbindung elektrischer Schaltkreise an das elektromagnetische Fernfeld (Antennenwirkung)

Welche Auswirkung hat die Hochfrequenztechnik auf Messanwendungen?

Die Phänomenologie der Hochfrequenztechnik wirkt sich auch auf die Messung von HF-Signalen aus. So müssen nicht nur die parasitären Eigenschaften der Schaltkreis-Komponenten berücksichtigt werden. Auch die Messung der Spannung selbst führt in der Regel zu einer zusätzlichen Belastung der elektrischen Schaltung, beispielsweise aufgrund der Eingangsimpedanz des verwendeten Tastkopfes oder Messkabels. Dies gilt auch für hochohmige Messungen. Grundsätzlich erfordert die Messung von HF-Signalen spezielle Messaufnehmer (Transducer), unter anderem Stromzangen, elektrische und magnetische Nahfeldsonden, HF-Tastköpfe oder Antennen. Leitungsgebundene Messungen sollten mit einem festen Leitungswellen-Widerstand erfolgen, typischerweise 50 Ω.

Die Bandbreite des interessierenden Signalspektrums (Nutzfrequenz) ist im Allgemeindeutlich geringer als die Mittenfrequenz des zugehörigen Frequenzbandes (Trägerfrequenz). Die direkte Messung hochfrequenter Signale im Zeitbereich ist aufgrund der erforderlichen hohen Bandbreite bis in den Bereich der Trägerfrequenz deshalb stark rauschbehaftet. Eine hohe Messdynamik lässt sich nur über schmalbandige Messungen erzielen. Mittels Frequenzumsetzung der Trägerfrequenz (Auswärts-/Abwärtsmischung) und einer verhältnismäßig kleinen Zwischenfrequenz-Bandbreite wird das Signal dementsprechend „sichtbar“ und messbar gemacht.

Die Leitungstheorie beschreibt Strom und Spannung an einem beliebigen Punkt einer Leitung als Überlagerung der hinlaufenden und rücklaufende Wellen. Der Zeitverlauf des Stroms bzw. der Spannung ergibt sich demnach als Summe aller zum betrachteten Zeitpunkt bereits auf der Leitung eingetroffenen Reflexionen der Wellenfront über die Zeitdauer der Pulslänge (in der Vergangenheit). Das Ergebnis entspricht dem Ergebnis einer Messung mittels Zeitbereichsreflektometrie (TDR, Time Domain Reflectometry).

Welche Messgeräte gibt es für die Hochfrequenztechnik?

Messgeräte für Hochfrequenztechnik kommen für das Testen und die Fehlersuche (Debugging) von HF-Geräten (Mobiltelefone, GPS-Satelliten usw.) zum Einsatz. Sie finden sich zum Beispiel in Bereichen der Entwicklung, Prüfung oder Produktion. Die geläufigsten HF-Messgeräte umfassen Spektrumanalysatoren, (Vektor-)Netzwerkanalysatoren, Signalgeneratoren und Leistungsmessköpfe.

Der Spektrumanalysator misst, welche Arten von Signalen bei welchen Frequenzen auftreten und welche Pegel und Modulationen sie jeweils aufweisen. Seine grundlegende Funktion ist die Anzeige der Leistung in Abhängigkeit von der Frequenz. Die Leistung wird in dB (Dezibel) angegeben. Zudem ist der Spektrumanalysator in der Lage, verschiedene Signaltypen zu demodulieren.

Ein Signalgenerator kann verschiedene Arten von HF-Signalen erzeugen, die für die Entwicklung und Prüfung von HF-Geräten, insbesondere von Empfängern (Receivern), benötigt werden. Bei diesen Signalen kann es sich um einfache Signale oder komplexe modulierte Signale handeln, so wie sie bei Kommunikationsanwendungen oft zum Einsatz kommen. Mit einem Signalgenerator kann man sämtliche Parameter der erzeugten Signale einstellen, zum Beispiel die Leistung, Frequenz oder Modulation.

Häufig werden Spektrumanalysator und Signalgenerator in der Messtechnik miteinander kombiniert. Ist der Prüfling (DUT, device under test) beispielsweise ein Verstärker, wird der Signalgenerator zur Erzeugung des Signals verwendet, das zum Testen in den Prüfling eingespeist wird. Das verstärkte Signal kann anschließend mit Hilfe des Spektrumanalysators gemessen werden.

Ein Netzwerkanalysator, auch Vektor-Netzwerkanalysator (VNA), erzeugt und misst HF-Signale, ähnlich der Kombination aus Signalgenerator und Spektrumanalysator. Bezogen auf HF-Technik beschreibt ein „Netzwerk“ ein Gerät oder System mit mehreren Komponenten (oder auch Anschlüssen), die HF-Signale jeweils weiterleiten, reflektieren bzw. absorbieren können. Die Komponenten eines Smartphones beispielsweise bilden ein Netzwerk. Der Netzwerkanalysator soll sicherstellen, dass alle Komponenten ordnungsgemäß arbeiten und die Funktion des Gesamtsystems unterstützen. Netzwerke werden getestet, indem ein HF-Signal in einen der Anschlüsse eingespeist wird. Hierbei wird gemessen, welcher HF-Anteil von diesem Anschluss reflektiert wird und welcher HF-Pegel aus den anderen Anschlüssen austritt. Zudem kann ermittelt werden, wie das Netzwerk die Eigenschaften des eingespeisten Signals beeinflusst, beispielsweise durch Verzögerung.

Bei den meisten HF-Tests werden die Signale über ein Kabel zwischen Gerät und Prüfling übertragen. Diese leitungsgebundenen HF-Tests erlauben eine präzise Kontrolle der Prüfparameter (z. B. Leistungspegel). Moderne Technologien wie 5G/6G erfordern aufgrund der höheren Frequenzen auch sogenannte Over-the-Air-Tests (OTA-Tests über eine Luftschnittstelle), bei denen die Signale per Funk übertragen werden. In diesem Fall werden spezielle, abgeschirmte Testboxen benötigt, um zu verhindern, dass andere HF-Signale die Messungen stören.

Es gibt viele weitere Arten von Hochfrequenz-Messgeräten, u. a. Kommunikationstester für drahtlose Kommunikationsgeräte, EMV-Tester zur Prüfung ungewollter HF-Störstrahlung oder Oszilloskope, die sowohl für Hochfrequenztests als auch andere Frequenzbereiche genutzt werden.

Was ist das Stehwellenverhältnis (VSWR)?

Bei einem elektrischen Wellenleiter handelt es sich zum Beispiel um ein Koaxialkabel, eine Flachbandleitung oder um einen Hohlleiter. Als Wellengröße in der elektrischen Leitung wird üblicherweise die elektrische Spannung betrachtet. Diese kann aber je nach Bezug auch jede andere physikalische Wellengröße sein, beispielsweise der elektrische Strom oder – im Falle eines Hohlleiters – die elektrische Feldstärke.

Eine Welle mit konstanter Amplitude läuft auf einer homogenen Leitung zunächst ungestört vorwärts. An einer Störstelle, beispielsweise einem Verbindungsstück, kommt es zu einem sprunghaften Anstieg der Impedanz, sodass ein Teil der vorlaufenden Welle reflektiert wird. Es entsteht eine rücklaufende Welle. Diese hat eine kleinere Amplitude als die hinlaufende Welle. Vor- und rücklaufende Welle überlagern sich zu einer stehenden Welle (Stehwelle).

Das Stehwellenverhältnis (VSWR, Voltage Standing Wave Ratio) beschreibt das Verhältnis aus hinlaufender zu rücklaufender Welle auf einer annähernd verlustfreien Leitung. Das VSWR berechnet sich aus der maximalen Spannungsamplitude der stehenden Welle geteilt durch die minimale Spannungsamplitude (VSWR = Umax / Umin). Das Stehwellenverhältnis ist also ein Maß für die Übereinstimmung des Leitungswellenwiderstandes mit der Impedanz einer angeschlossenen Last (z. B. Antenne). Bezogen auf Antennentechnik sagt es aus, wie viel der Eingangsleistung in nutzbare Strahlung umgewandelt. Bei einer Fehlanpassung der Impedanz (VSWR ≠ 1) strahlt die Antenne nicht effizient ab.

Zusammenfassung: Weicht der Leitungswellenwiderstand an einem Übergabepunkt von der Impedanz der Last ab, kommt es zu einer Reflexion der hinlaufenden Welle. Das VSWR kann verwendet werden, um die Effizienz eines Funksystems zu bewerten.

Was ist eine Antenne?


Die Antenne ist wesentlicher Bestandteil eines optimal funktionierenden Kommunikationssystems. Sie setzt die Übertragung und den Empfang von Funksignalen um, indem sie elektrische Energie in elektromagnetische Energie umwandelt (= Transducer). Je nach Anwendung und deren Anforderungen variiert die Art der Funkübertragung.

Die physikalischen Eigenschaften einer Antenne hängen mit der Betriebsfrequenz zusammen, die auch die Wellenlänge bestimmt. Die Antenne arbeitet demnach nur bei einer spezifischen Frequenz effizient und ihre Größe variiert von klein, zum Beispiel für WiFi-Router mit 2,4 GHz, bis groß, wie bei einem Sendemast mit wenigen Hundert kHz. Die Zuordnung der Frequenzbänder im Funkspektrum erfolgt in der Regel anwendungsbezogen, sodass für das jeweilige Frequenzband im Allgemeinen ähnlich große Antennen zum Einsatz kommen.

Die Wellenlänge und Frequenz eines Signals verhalten sich umgekehrt proportional zueinander. Das bedeutet: Eine höhere Frequenz hat eine kürzere Wellenlänge (und Reichweite) und erfordert deshalb eine kürzere Antenne mit kleinerer Ausbreitungsfläche. Dieser Aspekt ist besonders relevant für Anwendungen wie der Mobilfunk, wo Antennen so klein wie möglich sein sollen.

In der Hochfrequenztechnik gilt: Bei einer im Verhältnis zur Wellenlänge λ kurzen Übertragungsleitung (Antenne) bis zu ungefähr einem Zehntel der Wellenlänge treten keine HF-Störphänomene, also auch keine Antennenwirkung, auf (l < λ/10).

Was ist eine Dipol-Antenne?


Dipol- und Monopol-Antennen sind bekannte Beispiele für sog. Stabantennen, die in der Kommunikationstechnologie eine wichtige Rolle spielen. Eine Dipolantenne ist eine gerichtete Antenne, die aus gleich langen, geraden Elementen besteht, die in der Mitte elektrisch voneinander getrennt sind und hier gespeist werden. Die Länge einer Dipolantenne ist direkt proportional zur Wellenlänge des Signals, das sie empfangen oder aussenden soll. Die Dipolantenne strahlt, indem sie ein oszillierendes elektrisches Feld entlang ihrer Achse erzeugt. Größe und Richtung des Feldes ändern sich ständig, was zu einer elektromagnetischen Welle führt. Man verwendet Dipol-Antennen beispielsweise für Rundfunkanlagen oder in WLAN-Geräten.

Was ist eine Monopol-Antenne?


Monopol- und Dipol-Antennen sind bekannte Beispiele für sog. Stabantennen, die in der Kommunikationstechnologie eine wichtige Rolle spielen. Die Monopolantenne besteht aus einem strahlenden Element, das senkrecht auf einer leitenden Fläche (Ground Plane) montiert ist. So ist es möglich, elektromagnetische Wellen in einer bevorzugten Richtung zu senden und zu empfangen. Durch Anpassung der Länge des Strahlers können Monopolantennen für verschiedene Frequenzbereiche optimiert werden, was sie zu einer flexiblen, kostengünstigen Lösung im Bereich der drahtlosen Kommunikation macht. Einsatzgebiete für Monopolantennen finden sich unter anderem im Mobilfunk oder bei Amateurfunkgeräten.

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